Während der Bottroper Kneipennacht am 9. November wurde am Rathausplatz nicht nur der Erhalt der Rathausschänke gefeiert. Auf dem Ernst-Wilczok-Platz wurde auch auf ungewöhliche Weise demonstriert.
Um auf die neuen höheren Bußgelder der Stadt für z.B. Nächtigen in Anlagen oder “gezieltes Ansprechen” beim Betteln aufmerksam zu machen, versammelten sich vor dem Rathaus Mitglieder der Bottroper Linksjugend zu einer Mahnwache, bei der sie – unter dem Schutz der Versammlungsfreiheit – auf einer Anlage nächtigten. Mit Schlafsäcken, Isomatten und Schildern forderten die jungen Bottroper “Schlafen statt Strafen”.
“Wir lehnen es ab, dass Menschen, die betteln müssen, oder die in ihren LKW am Straßenrand schlafen müssen, weil sie keinen Rastplatz gefunden haben, ein Bußgeld auferlegt bekommen können. Diese Bußgelder jetzt auch noch zu erhöhen, ist einfach unfassbar!”, sagt Noah Heintze, Co-Sprecher der Linksjugend Bottrop.
Im Stadtrat hatten die Bottroper Sozialisten mit einem Antrag diese Erhöhungen verhindern wollen, fanden aber keine Mehrheit dafür bei SPD & Co.
Ratsherr Sven Hermens bedauert das: “Es ist traurig, dass man sich nicht einmal darauf einigen kann, Bettler oder Straßenmusiker nicht zu drangsalieren. Für diese tolle Aktion im Einsatz für meist unbeachtete Teile unserer Gesellschaft bedanke ich mich bei unserem Jugendverband herzlich.”
Fotos: Linksjugend [‘solid] NRW e.V., Basisgruppe Bottrop